Schleimbeutelentzündung im Knie
Durch Schleimbeutel an den Reibungspunkten wird den Muskeln und Sehnen das Gleiten auf der Unterlage erleichtert. Sie füllen Spalten und Hohlräume, die kniescheibennah und gelenknah unter der Haut liegen, unter Sehen, über Knochenvorsprüngen, Muskeln und Bändern. Die im Schleimbeutel vorhandene Flüssigkeit stammt von der inneren Schicht, die auch der Gelenkhaut entspricht. Diese Polster können sich aus den unterschiedlichsten Gründen entzünden und beispielsweise Schmerzen im Knie verursachen. Schleimbeutel haben im Knie auch Verbindungen zum Gelenkraum, was für Verletzungen äußerst relevant ist. Bei Brüchen zum Beispiel können diese Schleimbeutel verletzt werden und so einen blutigen Erguss verursachen. Infektionen der Schleimbeuel können den Gelenkraum erreichen. Die mit dem Gelenkraum verbundenen Schleimbeutel vor und auch unterhalb der Kniescheibe sind oft hohen Druckbelastungen ausgesetzt und können deshalb zu Entzündungen neigen. Bursitis ist die medizinische Bezeichnung dafür.
Ursachen für eine Entzündung der Schleimbeutel
Beispielsweise kann ein ständiges Arbeiten auf dem Knie, wie bei Fliesenlegern, zu chronischen Entzündungen führen. Aber auch Anprallverletzungen beim Fußball zum Beispiel führen nicht selten dazu. Eine infizierte Wunde ist manchmal der Ausgangspunkt dafür. Aber auch Menschen, die im Berufsleben körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, können schnell eine Schleimbeutelentzündung im Kniegelenk bekommen. Hierzu zählen etwa Kellner oder Angestellte im Büro, die den ganzenTag mit feinen Schuhen ohne eine sinnvolle Polsterung in der Sohle herumlaufen. Meist sind Kennzeichen einer solchen Bursitis auf Anhieb sichtbar, denn Schwellungen sind nicht selten vorhanden. Auch Laufsport, eine Fehlstellung, Arthrose oder Übergewicht sind die Ursachen für Schmerzen im Knie. Erkrankungen, wie Rheuma, Diabetes, Gicht, Krankheiten die das Immunsystem schwächen oder ständiger Alkoholmissbrauch begünstigen die infektionsbedingte Schleimbeutelentzündung.
Symptome einer Schleimbeutelentzündung im Knie
Zu den Symptome für eine solche Entzündung zählt unter anderem zum Beispiel, dass die Kniescheibe beulenartig aufgerieben wirkt. Bei Bewegung oder Druck ist diese Schwellung sehr schmerzhaft, in Ruhe hingegen nicht. In dem Zustand des Schmerzes ist das knien nicht möglich. Oft führt eine Infektion mit Bakterien dazu, dass der Bereich durch den Erguss überwärmt, deutlich gerötet und geschwollen ist. Gelegentlich muss auch mit Fieber gerechnet werden. Ist die Ursache eine äußerliche Verletzung, ist diese erkennbar. Bei Schmerzen unterhalb des Kniespalts kann dies mit einer Entzündung zusammenhängen.
Die richtige Diagnose ist der Startpunkt der Heilung
Aufgrund der Beschwerden stellt der Arzt eine eindeutige Diagnose beim Abtasten des schmerzenden Bereiches des Knies. Eine Ultraschalluntersuchung kann ebenfalls, wenn nötig, den Befund des Arztes bestätigen. Magnetresonanztomografien oder Röntgenaufnahmen sind bei Verletzungen ebenfalls sinnvoll. Liegt ein Verdacht auf eine Bursitis oder auf eine bakterielle Entzündung im Rahmen einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung oder Gicht vor, wird auch das Blut des Patienten untersucht. Zum Beispiel kann bei Gicht auch die Analyse der Flüssigkeit im Gelenk einen diagnostischen Hinweis geben. Allerdings ist eine solche Untersuchung immer mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden, weshalb man sich die Entscheidung hierzu gut überlegen sollte. Am besten man spricht auch mit mehreren Ärzten bzw. Fachleuten über die Beschwerden und überlegt gemeinsam, wie man weiter vorgehen sollte. Nur so lässt sich der nächste Schritt verantwortungsvoll und mit reinem Gewissen zu plannen und letzendlich auch umzusetzen.
Möglichkeiten einer Therapie bei einer Schleimbeutelentzündung
Knieerkrankungen werden vom Arzt sehr gezielt behandelt. Als sofortige Therapie werden Schonung des Gelenks oder auch kühlende Maßnahmen mit Kühl-Akkus mehrfach am Tag empfohlen. Sogenannte nichtsteroidale Schmerzmittel (wie z.B. Ibuprofen) können die Schmerzen im Knie und die Entzündung lindern. Mittels einer Schiene kann eine Ruhigstellung in Erwägung gezogen werden. Ist Eiter vorhanden, muss dieser unbedingt durch den behandelnden Arzt mittels einer Drainage entsorgt werden. Dies geschieht meist im Rahmen eines kurzen Eingriffs. Hier wird gegebenenfalls der entzündete Schleimbeutel entfernt und ein Antibiotikum verordnet. Bei einer chronischen Entzündung der Schleimbeutel hilft es alle Belastungen durch Druck zu vermeiden. Nützlich sind hier ebenfalls Wärme-Kälteanwendungen. Heilpraktier, Ärzte und Physiotherapeuten verwenden zunehmend auch die Reizstrom-Therapie. Alternativ kann der behandelnde Arzt aus dem Schleimbeutel Flüssigkeit punktieren, falls die Schwellung für den Patienten sehr hinderlich ist. In manchen Fällen kommt es auch zur Spritzung von Cortison. Danach klingt die Entzündung meist ab und der betroffene Schleimbeutel verklebt. Falls keine Therapie anschlägt, kann auch eine Bursektomie fällig werden. Hierbei wird der ganze Schleimbeutel entfernt, was ohne Vereiterung meist auch ambulant möglich ist. Hier bringt diese Punktion des Reizergusses mit Injektion eines Cortison-Präparates zusammen mit einer Ruhigstellung Linderung.