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Sehnenentzündung

Knieschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden in unserer Gesellschaft. Die Schmerzen im Knie können verschiedene Gründe haben. Verursacht werden die unangenehmen Beschwerden zum Beispiel durch einen Sehnen- oder Bänderschaden wie der alt bekannten Sehnenentzündung oder Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis). Vor allen Dingen Sportler sind häufig von diesem Leiden betroffen. Doch welche Symptome weisen auf welche Prognose hin? Welcher Art sind die Schmerzen, die Betroffene bei welcher Diagnose empfinden?

Sehne oder Band? Was tut mir eigentlich weh? Bitte notieren Sie sich, dass eine Sehne immer vom Muskel zum Knochen führt. Dagegen verbindet ein Band ein Gelenk mit einem Knochen. Sehnen sind flexibler als Bänder und können wieder zusammenwachsen, wenn sie einmal gerissen sind. Ein gerissenens Band muss immer genäht werden. Falls ein Band überdehnt also ausgeleiert wurde, muss es während einer Operation künstlich gekürzt werden. Ein Bänderriss ist immer eine sehr schmerzhafte Sache, die viel Ruhe verlangt. Falls Sie unter starken Schmerzen im Knie leiden und sich nicht sicher sind, ob es mit einer Sehnen- oder Bänderschädigung zu tun hat, versuchen Sie bereits vor dem Arztbesuch folgende Fragen zu beantworten: An welcher Stelle spüren Sie die Schmerzen? Sind es Schmerzen im Gelenk, Schmerzen am Sehnenansatz oder am Knochen? Handelt es sich um einen Zugschmerz oder einen Druckschmerz? Könnten auch Nerven erkrankt sein? Gibt es Schwellungen? Wann und wie lange treten die Schmerzen auf?

Mögliche Symptome bei einer Bänderdehnung oder Sehnenentzündung

Menschen die unter einer Sehnenentzündung oder einer Bänderdehnung leiden, können einen starken Schmerz im vorderen Bereich des Knies unterhalb der Kniescheibe verspüren. Zusätzlich kann es auch zu einer Schwellung in dieser Region kommen. Wenn die Beschwerden nach einer Phase der Schonung nachlassen, dann kann dies auf ein Springerknie bzw. das Patellaspitzensyndrom hindeuten. Besonders Leistungssportler haben es oft mit diesem Syndrom zu tun.

Ein weiteres Schmerzbild, das bei einem Sehnenschaden auftreten kann, sind langsam einsetzende Schmerzen, die sich während des Gehens oder Laufens, seitlich am Knie zeigen. Der Schmerz wird nach einer Weile so stark, dass in der Bewegung innegehalten werden muss. Während der Pause geht der Schmerz zurück, doch sobald die ursprüngliche Bewegung wieder aufgenommen wird, ist auch der Schmerz wieder da. Von außen ist meist keine Schädigung des Knies erkennbar, nur eine minimale Schwellung oder eine erhöhte Wärmeentwicklung können auf eine Bänder- oder Sehnenentzündung hindeuten. Diese Symptome sind typisch für ein Läuferknie, auch Iliotibiales Band-Syndrom genannt. Wenn Betroffene vermehrt einen belastungsabhängigen Schmerz in der Kniekehle und außen am Kopf des Wadenbeins verspüren, dann deutet dies auf eine Sehnenentzündung des Oberschenkelbizepses hin.

Grundsätzlich gilt es zu klären, ob eine Infektion vorliegt oder ob der Schmerz durch eine Überlastung ausgelöst wurde. Entsprechend wird die nachgelagerte Therapie angepasst. Meist verursachen die nicht infektiösen Belastungen den Großteil der Knieschmerzen. In beiden Fällen muss das Knie ruhig gehalten und geschont werden. Bei einer infektiösen Ursache wird zudem in den allermeisten Fällen ein Antibiotikum verabreicht und gegebenenfalls chirurgisch eine mechanische Entlastung herbeigeführt. Auch muss man in anfängliche Sehnenbeschädigung und degenerative also krankhafte Veränderungen der Sehnen unterscheiden. Letztere kann auch durch eine langfristige Überlastung entstehen.

Welche Sehnen und Bänder sind bei den drei häufigsten Knie-Krankheiten betroffen und welche Ursachen liegen diesen Leiden zugrunde?

  • Springerknie:

Bei einem Springerknie ist das Kniescheibenband betroffen. Das Band ist schlichtweg überlastet und die Sehne wird vor allen Dingen durch häufige Springbewegungen enorm gefordert. Dadurch, dass die Sehne bei einem Sprung ruckartigen Zugbelastungen ausgesetzt ist, kann sie sogar reißen. Dieses Krankheitsbild wird durch eine übermäßige Strapazierung des vorderen Kniebereichs durch Leistungssport verursacht. Tänzer, Eiskunstläufer und Leichtathleten werden besonders von dieser Entzündung heimgesucht.

  • Läuferknie:

Bei dem Schmerzbild des Läuferknies ist eine Sehnenhülle, welche die Hüftmuskulatur stützt, überlastet. Diese Sehnenhülle gleitet beim Beugen und Strecken des Beins seitwärts über dem Kniehöcker. Wird sie zu stark belastet, kann sie sich bei dieser Bewegung aufreiben. Das Sehnengewebe wird gereizt und auch der unter dem Sehnengewebe liegende Schleimbeutel kann sich entzünden. Ähnlich wie bei einem Springerknie entstehen diese Schmerzen durch eine Überlastung des Knies. Allerdings sind beim Läuferknie andere Bewegungsabläufe für die Überstrapazierung verantwortlich. Sportler, die lange Strecken zurücklegen müssen wie Fußballer, Tennisspieler oder Langstreckenläufer, sind besonders gefährdet.

  • Tendinose:

Bei der Tendinose ist die Sehne des zweiköpfigen Kniebeugemuskels auf der Rückseite des Oberschenkels entzündet. Der Kniebeugemuskel ist maßgeblich an der Beugung des Knies beteiligt und hilft den Unterschenkel nach außen zu drehen. Auch bei Bewegungen des Hüftgelenks ist der Beugemuskel für die Streckung verantwortlich. Zu viel sportliche Aktivität kann Beschwerden des Kniebeugemuskels verursachen.

Welche Therapien können bei Tendinose, Läuferknie oder Springerknie helfen?

Therapie bei Tendinose:

Am wichtigsten ist es, das Knie eine Weile zu schonen und keinen übermäßigen Belastungen auszusetzen. Nach einer ausreichend langen Ruhephase kann dann mit einfachen Dehnungsübungen begonnen werden. Diese sollten unter Anleitung einer Physiotherapeutin durchgeführt werden. Auch Massagen und schmerzstillende Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Läuferknie Therapie:

Auch bei der Diagnose Läuferknie muss unbedingt auf der Stelle das Knie geschont werden. Zusätzlich muss eine akute Schmerztherapie durchgeführt werden. Die Schmerzen können durch Kühlung und äußerlich aufgetragene Schmerzsalben gelindert werden. Wenn dies nicht hilft, können auch Medikamente verschrieben werden. Um die durch das Krankheitsbild verkürzten Hüftmuskeln nach und nach wieder zu dehnen, muss unbedingt Krankengymnastik gemacht werden. Nur so kann die komplette Leistungsfähigkeit wieder hergestellt werden. Auch die Muskeln, die für die Stabilisierung von Rücken, Hüfte und Becken zuständig sind, müssen trainiert werden, um das Knie auf Dauer zu entlasten. Langstreckenläufer können an ihrer Lauftechnik arbeiten, um die Belastung der Sehnen so gering wie möglich zu halten.

Schlagen all diese Therapien nicht an, kann auch über einen operativen Eingriff nachgedacht werden.

Therapie eines Springerknies:

Auch beim Patellaspitzensyndrom stehen Schonung und Schmerzlinderung bei der Behandlung im Vordergrund. Je nach Fall kann auch ein Eingriff zur Bereinigung des Gelenks angebracht sein. Natürlich ist auch beim Springerknie, den Patienten eine Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur anzuraten.

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Hinweis
Achtung: Die hier vorgestellten Informationen wurden privat erstellt. Sie ersetzen in keinem Fall eine professionelle Beratung von einem ausgebildeten Mediziner.